Greenland 2018

Nuuk hält uns fest und dann geht es doch endlich los

Unsere Abfahrt aus Nuuk verzögert sich ungeplant. Die Stebis haben uns eine neue Wasserpumpe mitgebracht. Wir halten es für schlau, diese gleich einzubauen und nicht abzuwarten, bis die alte, die etwas tropft, in einem ungelegenen Moment kaputt geht. Frank ist erfahrener Bulli-Schrauber und hilft mir. Gleich Samstag früh machen wir uns an die Arbeit. Bei der Demontage scherrt mir eine Schraube butterweich ab, drei Schrauben lassen sich lösen und eine weitere reißt dann auch noch ab. Schiet! Wir sind ernüchtert. Die Suche nach einem Schraubstock zum Ausbohren endet im nächsten Desaster. Nun steckt auch noch ein abgebrochener Rückdreher im Pumpengehäuse. Uns wird klar, dass wir es nicht schaffen werden Sonntag früh auszulaufen. Ein herbeigerufener Experte sagt Hilfe zu und bringt uns das Gehäuse am Sonntag  Nachmittag tatsächlich ausgebohrt zurück. Leider haben die Gewinde gelitten. Nachdem alles mit Hilfe von Dichtmasse und zwei nur halb angezogenen Schrauben zusammengebaut ist, leckt die Dichtung. Für unseren Geschmack zu viel, um damit los zu fahren. Wir beschließen, Montag Helicoileinsätze zu besorgen. Die für Sonntag  Abend  erhoffte  Abreise wird leider erneut verschoben. Montag  fährt uns Mike mit seinem Panda ins Industriegebiet. Nach und nach klappern wir alle Yachtausrüster, diverse Bootsbauer, Autowerkstätten, Werkzeugläden und Werften ab. Oft hören wir, sorry haben wir nicht, versucht es doch da und da. Einmal gibt es Helicoil, aber nur M8 und größer (wir brauchen M6). Mercedes ist sich sicher Helicoil zu haben, kann den Kasten aber nicht finden. Hilft alles nix. War aber eine nette Rundtour zum Kennenlernen von Nuuk!

Nachts hatte Frank noch eine andere Idee. Die setzen wir dann um. Gegen Mittag sind wir zurück am Schiff, lassen das Kühlwasser wieder ab, demontieren alles und schrauben die Pumpe mit Hilfe durchgehender Gewindebolzen und festgeklebten Muttern fest. Das stört den Durchfluss zwar etwas, hält aber super. Nachdem alles wieder zusammengebaut ist stellen wir befriedigt fest, dass nun alles dicht ist. Super! Kurz nach 17 Uhr heißt es endlich Leinen los!!!

Belohnt werden wir mit dem passenden Segelwind und Sonnenschein! Gegen 20 Uhr ankern wir in Habets ö Havn und lassen uns zum Abendessen die ersten beiden selbstgefangenen Fische schmecken. Henri hat in Nuuk einen Dorsch und dann nahe unserer Ankerbucht noch einen Drachenkopf aus dem Wasser gezogen.

Am Dienstag wachen wir bei strahlendem Sonnenschein auf, gehen baden (Uli und Astrid), frühstücken und machen bei aufziehendem Nebel Landgang. Später motoren und Segeln wir gen Norden. Das innere Fahrwasser ist gut geschützt, wunderschön und stellenweise sehr eng und flach. Am Nachmittag vertreibt die Sonne alle Nebelschwaden und es ist angenehm warm. Ein perfekter Tag, gekrönt mit dem Fang eines Polardorsches (Frank) und der Sichtung eines Buckelwals (Uli).

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